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Bienen streicheln im Klostergarten

Auf der Streuobstwiese des Klosters Marienwerder summt und brummt es. Nicht nur, weil Bienen hier jede Menge zu tun haben.

Imker mit Kindern in Schutzanzügen

Auf der Streuobstwiese des Klosters Marienwerder summt und brummt es. Nicht nur, weil Wildinsekten hier jede Menge zu tun haben. Sondern auch, weil auf der Wiese mehrere Bienenstöcke stehen. Deren Bewohnerinnen machen am sonnigen Vormittag des 23. Juni 2022 Bekanntschaft mit einem Dutzend Kindergartenkindern.

Im Frühjahr 2021 hat Imker Daniel Dietrich angefangen, im Klostergarten Marienwerder Bienen zu züchten. Gemeinsam mit ihm entwickelten Konventualin Elisabeth Nitschke und Äbtissin Ulrike Kempe die Idee, Kindern zu zeigen, wie wichtig Bienen für die Umwelt und unsere Nahrungsmittel sind, wie es in einem Bienenstock aussieht und wie Honig entsteht. So kommen vor dem Hintergrund des Insektensterbens schon die Kleinsten mit diesen Themen in Berührung.

An diesem Tag besuchen erstmalig zwölf Vorschulkinder mit zwei Erzieherinnen aus der benachbarten AWO-Kita „Große Pranke“ in Marienwerder das Kloster. Je fünf von ihnen schlüpfen in kleine, weiße Imkeranzüge, die das Kloster eigens für diese und weitere Aktionen angeschafft hat. So geschützt laufen sie mit dem Imker zu den Bienen. Im Gepäck haben die Kinder Bienenkästen aus Styropor, die sie zuvor selbst bunt angemalt haben.

An den Bienenstöcken erklärt Daniel Dietrich, welche Aufgaben es im Bienenvolk gibt und wer für was zuständig ist. Damit er die Stöcke gefahrlos öffnen kann, pustet er ein wenig Rauch darauf. Das lenkt die Tiere ab. Gemeinsam mit den Kindern entnimmt der Imker Holzrahmen mit Waben und vielen herumkrabbelnden Bienen darauf. Er öffnet die eine oder andere Wabe und zeigt den Sechsjährigen die noch unfertigen Larven. Diese Rahmen setzt er nun mithilfe der Kinder in die die neuen Bienenkästen ein.

Die meisten Mädchen und Jungen sind dabei erstaunlich angstfrei. Viele trauen sich, ihre Schutzhandschuhe auszuziehen, um vorsichtig eine Biene zu streicheln oder sie auf ihre Finger krabbeln zu lassen. Nebenbei streut Dietrich immer wieder überraschende Informationen ein. Zum Beispiel, wie man es schafft, dass kein Bienenkot in den Honig gerät.

Die Kinder, die gerade keinen Schutzanzug tragen, haben derweil ebenfalls gut zu tun. An einem großen Tisch im Schatten rollen sie aus Bienenwachsplatten und Docht ihre eigenen, wohlriechenden Kerzen. Das macht einigen so viel Spaß, dass sie bald vier oder fünf Kerzen fertig haben.

Zwischendurch gibt es zur Erfrischung klostereigenen Apfelsaft. Und für einen süßen Abschluss schneidet Elisabeth Nitschke Brot auf, das sie dick mit von Daniel Dietrich geimkertem Honig bestreicht. Daneben können die Kinder auch direkt frischen Honig aus der Wabe probieren. Und so kehren zur Mittagszeit alle mit leicht klebrigen Händen und schwer bepackt mit Kerzen zurück zur Kita. Da alle Beteiligten zufrieden sind mit dem Ablauf der spannenden Naturvermittlung, sind ähnliche Bienenaktionen für Kinder- und Erwachsenengruppen schon in Planung. (dr)

Quelle: Website Klosterkammer Hannover