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„Mehr Normalität, weniger Krankenhaus“

Die Viszeralchirurgie im Krankenhaus Buchholz ist auf der Überholspur - Patienten sollen hier noch schneller wieder gesund werden.

Dr. Scheruhn vom Krankenhaus Buchholz (links im Bild)

Nach der Operation lieber noch ein paar Tage länger im Krankenhaus versorgt zu werden - das wünscht sich so mancher ältere Patient. Die Viszeralchirurgie im Krankenhaus Buchholz unter der Leitung von Chefarzt Dr. Michael Scheruhn begibt sich auf die Überholspur: ERAS heißt das Konzept, das es möglich machen soll, schneller wieder gesund zu werden.

Nach Erfahrung von Dr. Scheruhn haben jedoch insbesondere Senioren eher Nachteile von einem langen Krankenhausaufenthalt: Kraftlosigkeit, Kreislaufprobleme, Verlust der Muskelmasse, ein erhöhtes Thromboserisiko sind nur einige der möglichen Folgen, die manchmal sogar den vorübergehenden Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung notwendig machen. 

Mit vielen kleinen und größeren Veränderungen, in die die Patienten aktiv eingebunden werden, soll es gelingen, die Aufenthaltsdauer von im Bauchraum Operierten von jetzt durchschnittlich acht bis neun Tagen um die Hälfte zu verkürzen: Patienten, die der Teilnahme an dem Modellversuch zugestimmt haben, kommen künftig erst am Tag des Eingriffs auf die Station. Die Voruntersuchungen werden ambulant durchgeführt.

Die Patienten werden nicht hungrig in den Operationssaal geschickt, sondern bekommen bis kurz vor der Operation noch kohlenhydratreiche Getränke und nach der Operation schon eine leichte Mahlzeit. Ab dem zweiten Tag gibt es bereits normale Kost - „natürlich keine Currywurst, aber eine speziell angepasste Ernährung“, erläutert Dr. Scheruhn. Damit das klappt, gibt es einen Trick: Kaugummikauen unmittelbar nach dem OP stimuliert durch den vermehrten Speichelfluss den Verdauungstrakt für die Nahrungsaufnahme.

Schon am Operationstag schauen die Physiotherapeuten vorbei und machen den Patienten buchstäblich Beine. Die Operierten sollen nämlich aufstehen und einmal das Bett umrunden, sich am zweiten Tag vier Stunden außerhalb des Bettes aufhalten und ab dem dritten Tag insgesamt acht Stunden mobil sein. Bereits am vierten Tag dürfen viele von ihnen nach Hause. 

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