Weiter zum InhaltZur Hauptnavigation

Mobile Medizin: Gesundheit im (digitalen) Rucksack

Mit einem zukunftsweisenden Pilotprojekt zwischen Telemedizin und Praxis soll die ambulante medizinische Versorgung gerade in den ländlichen Regionen verbessert werden.

Den Blutdruck und Blutzucker messen, ein EKG schreiben oder eine Wunde versorgen - das alles sind grundsätzlich medizinische Leistungen, die ein Hausarzt im Rahmen seiner Hausbesuche erbringt. Im Landkreis Gifhorn übernimmt dies für einen Teil der Patientinnen und Patienten einer Hausarztpraxis seit Mitte dieses Jahres ein Pflegedienst.

Mit dem Rucksack auf Hausbesuch
Per Rucksack - gefüllt mit einem Tablet-Computer, Blutdruck- und Blutzuckermessgerät, Pulsoximeter und 3-Punkt-EKG machen sich täglich bis zu fünf extra geschulte examinierte Pflegekräfte auf den Weg zu Patientinnen und Patienten des Hausarztes. Für den Allgemeinmediziner Dr. Armin Saak sind sie eine große Entlastung im Praxisalltag: "Die Herausforderung für den Hausarzt in der heutigen Zeit ist es, der Vielzahl von Patienten vor allem auf dem Lande gerecht zu werden."

Den früheren Hausarzt, der die älteren Menschen zuhause ohne Zeitdruck bei Kaffee und Kuchen besuchen konnte, gibt es leider nicht mehr. Der Hausbesuch wird häufig zum Akutbesuch bei Problemen, die aus dem Ruder laufen. Bei immer knapperen personellen Ressourcen kann eine Zusammenarbeit zwischen Arzt, Medizinischen Fachangestellten in der Praxis und auch Pflegekräften vor Ort helfen, die Anforderungen der modernen Medizin im Alter zu sichern. Ist die Behandlung abgeschlossen werden die erhobenen Daten automatisch über das Tablet an die Arztpraxis übermittelt. Der Arzt hat so die individuelle gesundheitliche Verfassung der Patientinnen und Patienten im Blick und kann den Kräften vor Ort medizinisch Rat geben.

Henning Steinhoff, Leiter der Landesgeschäftsstelle Niedersachsen: "Die engere Zusammenarbeit mit dem Hausarzt hilft Doppelstrukturen wie Hausbesuche von Pflegediensten und Hausärzten bei denselbem Patienten zu vermeiden."

Das Projekt ist für das Flächenland Niedersachsen ein wichtiges zukunftsweisendes Pilotprojekt, betont Gesundheitsministerin Carola Reimann: "Unser Ziel ist es, die ambulante medizinische Versorgung gerade in den ländlichen Regionen zu verbessern. "Wir verknüpfen mit dem Projekt "Delegation ärztlicher Leistungen" die hausärztliche und ambulante pflegerische Versorgung."

Quelle: Website Sozialministerium Niedersachsen