Weiter zum InhaltZur Hauptnavigation

Wissen, wie das Leben am Ende geht

Das Marienstift in Braunschweig stellt ein neues Angebot bereit: "Letzte Hilfe-Kurse" klären auf über die Begleitung von Menschen am Ende ihres Lebens.

Am Ende des Lebens ist Zuwendung das Allerwichtigste. Doch wie können Angehörige und Freunde Sterbende, die ihnen nahestehen, liebevoll umsorgen? Um diese und viele weitere Fragen geht es in den "Letzte Hilfe Kursen", die das neu gegründete "End-lich Leben Zentrum Würde" am Marienstift Braunschweig seit Oktober an anbietet. Die Teilnehmer werden in den Kursen befähigt, andere Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten.

"Im Umgang mit Sterbenden sind die meisten Angehörigen hilflos", weiß Diakonin und Seelsorgerin Ruth Berger aus Erfahrung. "Zentral ist die Ohnmacht, das Erschrecken vor dem Endgültigen", fügt Dr. Rainer Prönneke, Internist und Palliativmediziner im Krankenhaus Marienstift hinzu. "Die Verdrängung ist groß, trotz Aufklärung wissen Angehörige oft einfach nicht, was sie tun sollen."

Manche "klammern", sitzen ständig am Bett und lassen den Sterbenden keine Ruhe, andere blieben ganz weg. "Vor allem Freunde kommen nicht mehr", sagt Cornelia Apitz, Koordinatorin Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung. Sie hält es - ebenso wie ihre Mitstreiterinnen - für dringend erforderlich, dass sich mehr Angehörige mit der Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase auseinandersetzen: "Sterben ist normal, dafür braucht man keinen Spezialisten."

Ziel der vierstündigen Kurse ist es, Sterbende in unserer Gesellschaft besser zu versorgen. Es geht um die Frage, wie Vorsorge aussehen kann, was bei Patientenverfügungen und Vollmachten beachtet werden muss und wie der Einzelne am Ende seines Lebens gepflegt werden möchte. Ein weiteres Thema ist der Umgang mit dem Tod als Teil des Lebens und wie man sich auf ihn vorbereiten kann. Auch ganz praktische Dinge kommen zur Sprache, etwa die Mundpflege, Essen und Trinken oder Tipps, wie ein Pflegebedürftiger im Bett gedreht werden kann.
Inhalt des letzten Teils sind Abschied, Beerdigung und Trauer. Dabei wird Hilfestellung gegeben, wie Trauernde den Weg zurück ins Leben finden können. Erörtert wird auch ein würdevoller und wertschätzender Umgang mit Ärzten und Pflegekräften.

Die Kurse richten sich an Familienangehörige und Ehrenamtliche, aber auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sozialer Berufe sind herzlich willkommen. Ziel ist es, Menschen Mut zu machen, sich einem schwierigen und doch unvermeidbarem Thema zu nähern.

Kurs-Angebote im November
Dienstag, 19. November, 14 bis 18 Uhr und am Samstag, 23. November, von 10 bis 14 Uhr.

Geleitet werden die Kurse von Ruth Berger (Diakonin und Seelsorgerin), Lone Dueholm-Jeschke (Fachkraft in der Betreuung behinderter Menschen) und Susanne Baumann (Koordinatorin Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung).
Kursgebühr: 15 Euro.

Anmeldung
Montag bis Mittwoch von 10 bis 12 Uhr
Tel. 0531-7011 371 oder -409,
oder per E-Mail: end-lich.leben@marienstift-braunschweig.de


Hintergrundinformation
Das "End-lich Leben Zentrum Würde" am Marienstift Braunschweig ist eine Bündelung aller an der Versorgung am Lebensende beteiligten Dienste der Unternehmensgruppe der Evangelischen Stiftung Neuerkerode. Es steht für den diakonischen Auftrag, allen Menschen Unterstützung zu gewähren, Not zu lindern und Nächstenliebe erlebbar zu machen.

Quelle: Website Krankenhaus Neuerkerode