Die einfachen Leute finden in den großen Geschichtsbüchern oft wenig Platz. Im Freilichtmuseum am Kiekeberg ist das anders: Hier steht das Leben der Landbevölkerung im Mittelpunkt – eindrucksvoll, anschaulich und lebendig inszeniert durch die Veranstaltungsreihe „Gelebte Geschichte“. Ehrenamtliche Darstellerinnen und Darsteller führen Besucherinnen und Besucher durch verschiedene Epochen, in originalgetreuer Kleidung und mit alltäglichen Tätigkeiten wie Kochen, Waschen, Dreschen oder Flachsen.
Die Zeitreise beginnt 1804 auf einem Heidehof in der Lüneburger Heide. Dort herrscht der Bauer über Knechte und Mägde – und das Leben folgt klaren Regeln. Weiter geht es ins Jahr 1904 in die Elbmarsch: Im Fischerhaus aus Drage lebt eine Familie über mehrere Generationen unter einem Dach, verdient ihr Auskommen mit Fischerei, Handwerk und Gemüseanbau.
Ein besonders eindrucksvolles Kapitel zeigt das Jahr 1945 – das Überleben in der Nachkriegszeit. In Nissenhütten versuchen Geflüchtete, sich mit einfachsten Mitteln durchzuschlagen. Und schließlich das Jahr 1964: Die junge Bundesrepublik entwickelt sich, Tankwart und Postbeamter stehen für ein neues Lebensgefühl und Mobilität, während Hausfrauen den Alltag organisieren.
Wer selbst mitgestalten möchte, ist willkommen: Das Team der „Gelebten Geschichte“ sucht Verstärkung – insbesondere für die Rollen Jungfischer (1904) und Lüttknecht (1804). Gesucht werden geschichtsinteressierte Personen zwischen 20 und 40 Jahren, die Lust haben, aktiv in die Vergangenheit einzutauchen. Regelmäßige, kostenfreie Schulungen bereiten auf das Ehrenamt vor.
Interesse? Dann wenden Sie sich an die Koordinatorin Dr. Julia Daum:
gelebtegeschichte@kiekeberg-museum.de
Mehr Informationen und aktuelle Termine:
www.kiekeberg-museum.de