Digitale Anwendungen auf Smartphones, Tablets und anderen mobilen Endgeräten müssen stärker an den Bedürfnissen und Lebensrealitäten älterer Menschen ausgerichtet werden. Das fordert die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. In ihrem neuen Impulspapier „Bedienoberflächen im Fokus – Impulse für eine generationenfreundliche Gestaltung digitaler Endgeräte“ zeigt sie auf, wie Bedienoberflächen inklusiv gestaltet werden können, damit ältere Menschen digitale Angebote selbstbestimmt und sicher nutzen können.
„Nur gute Technik macht unser aller Leben leichter. Wir appellieren an Politik, Wirtschaft und Forschung, die Perspektiven älterer Menschen systematisch in die Entwicklung digitaler Produkte einzubeziehen. Eine generationenfreundliche Technikgestaltung stärkt nicht nur die digitale Teilhabe älterer Menschen, sondern kommt am Ende allen Nutzerinnen und Nutzern zugute,“ sagte BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.
Nach Ansicht der BAGSO reicht es nicht aus, digitale Anwendungen lediglich barrierefrei zu gestalten. Gute digitale Lösungen müssen verständlich, übersichtlich und lebensnah sein. Sie sollten an biografische Erfahrungen, gewohnte Abläufe und soziale Kontexte der Nutzerinnen und Nutzer anknüpfen. Eine zentrale Forderung des Impulspapiers ist daher, ältere Menschen frühzeitig und systematisch in Entwicklungs- und Testprozesse einzubeziehen.
Darüber hinaus spricht sich die BAGSO für eine stärkere Standardisierung von Symbolen und Bedienverfahren aus. Vereinfachte Startoberflächen sollten als Wahlmöglichkeit angeboten werden, um den Einstieg in digitale Anwendungen zu erleichtern. Ergänzend betont der Verband die Bedeutung persönlicher Beratungs- und Schulungsangebote, damit ältere Menschen digitale Geräte und Anwendungen sicher erlernen und nutzen können.
Das Impulspapier gibt zudem einen Überblick über bestehende rechtliche und normative Grundlagen für inklusive Technikentwicklung und Oberflächendesigns. Aus Sicht der BAGSO berücksichtigen diese Regelwerke die spezifischen Bedarfe älterer Menschen bislang nicht ausreichend. Sie fordert daher, bestehende Standards konsequent weiterzuentwickeln und generationengerechte Technikgestaltung verbindlich zu stärken.

