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Mit Bewegung gegen neurologische Krankheiten

Regelmäßige moderate Bewegung und Sport können vor neurologischen Erkrankungen schützen und ihren Verlauf günstig beeinflussen.

Ältere Frau auf Fahrrad

Am besten jeden Tag bewegen
Alltagsaktivitäten im Haushalt und Garten zählen genauso wie regelmäßige Wege zu Fuß, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder ein Tanzkurs. Wer täglich rund 10.000 Schritte geht – am besten schnell – hat zum Beispiel ein deutlich niedrigeres Demenz-Risiko, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Ab rund 4.000 Schritten täglich zeigt sich bereits ein schützender Effekt. Optimal scheint dabei ein Tempo von 112 Schritten pro Minute zu sein.

Moderaten Ausdauersport ergänzen
Mehrmals pro Woche tun zudem mindestens 30 Minuten moderater Ausdauersport dem Gehirn gut. Man soll dabei ins Schwitzen kommen, Atem und Puls spürbar schneller werden, aber kein Gefühl der Erschöpfung entstehen. Das kann zum Beispiel die Häufigkeit und Schwere von Migräne spürbar lindern.

Nicht völlig außer Atem geraten
Beim Ausdauertraining sollten sich Sauerstoffbedarf und Sauerstoffzufuhr die Waage halten, auch „aerober“ Bereich genannt. Eine Faustregel dafür ist: Wer sich während des Sports noch unterhalten kann, ist im aeroben Bereich. Dabei ist es fast egal, was man macht – ob Nordic Walking, Schwimmen, Tanzen, Radfahren oder Laufen, ob draußen oder daheim auf einem Trainingsgerät.Neben der Ausdauer und positiven Wirkung gegen neurologische Krankheiten lassen sich dabei die Muskelkraft, das Gehvermögen und das Gleichgewicht stärkten. Ein weiterer Bonus: Betroffene fühlen sich nach körperlicher Aktivität psychisch wohler.

Regelmäßigkeit entscheidend
Als Sportart sollte man sich etwas aussuchen, das Spaß macht und das man dauerhaft durchhält. Bei Parkinson etwa verlangsamt regelmäßige körperliche Aktivität das „Einrosten“ der Beweglichkeit und lässt das Gleichgewicht länger gut funktionieren. Die Ursache zeigt eine Studie aus den Niederlanden. Danach vernetzen sich durch Ausdauersport Bereiche im Gehirn stärker, die wichtig für das Steuern von Bewegungen sind. Auch stärkt das Training die Aufmerksamkeit und verringert den Verlust von Hirnsubstanz.
Bei Multipler Sklerose (MS) wiederum konnte eine Schweizer Studie zeigen, dass Betroffene mit einer chronischen Erschöpfung (Fatigue) sich schon nach vier Wochen regelmäßigem Fitnesstraining besser fühlten und aktiver waren. Selbst Menschen mit weiter fortgeschrittener MS profitieren von einem leichten Ausdauer- oder Krafttraining.

Darum nützt Bewegung
Regelmäßige Aktivität fördert anti-entzündliche Prozesse im Körper und kann so Gefäß schädigende Risikofaktoren reduzieren. Das ist wichtig, weil chronische Entzündungen mit geistigen Beeinträchtigungen und Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose einhergehen. Regelmäßige Bewegung wirkt zudem Blutdruck senkend und verringert so das Risiko für einen Schlaganfall.

Quelle: Website Duetsche Hirnstiftung

Foto: Silviu on the street / Pixabay