Pflegenotstand? Das Wort hört man oft – doch es gibt Grund zur Zuversicht. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich aus Überzeugung für den Pflegeberuf. Sie wollen etwas Sinnvolles tun, mit Menschen arbeiten und helfen. Das zeigen Beispiele aus Berlin besonders eindrücklich.
Michelle etwa, 21 Jahre alt, hat gerade ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau abgeschlossen. Ihre Motivation: „Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten.“ Den Alltag im Pflegeheim kennt sie gut – sie hat dort gelernt, Verantwortung zu übernehmen, auf Menschen zuzugehen und auch in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren. „Die Kommunikation ist das Wichtigste“, sagt sie.
Auch Julius, 23, arbeitet mit Herz und Überzeugung in der Pflege. Er versorgt Patientinnen und Patienten auf der chirurgischen Station, kümmert sich um Wunden, lindert Schmerzen und spendet Trost. „Ich möchte Menschen helfen, die in schwierigen Situationen sind. Das ist meine Motivation“, erklärt er. Für ihn ist Pflege kein Notbehelf, sondern Berufung.
Und Quynh Anh, 29, zeigt, dass Pflege auch ein Beruf der internationalen Verständigung ist. Die gebürtige Vietnamesin war in Hanoi Hebamme und hat sich nach einem Sprachkurs in Deutschland zur Pflegefachkraft ausbilden lassen. „Menschen, die Hilfe brauchen, brauchen auch viel Verständnis und Geduld“, sagt sie – und bringt genau das mit.
Solche Geschichten machen Hoffnung. Laut Statistischem Bundesamt haben im vergangenen Jahr über 37.000 Frauen und Männer ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft abgeschlossen – ein deutlicher Zuwachs. Die neue, generalistische Ausbildung seit 2020 macht den Beruf vielseitiger und attraktiver.
Doch es bleibt viel zu tun. Der Sozialverband VdK fordert bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und eine solide Personalausstattung. Denn nur so lässt sich der positive Trend verstetigen – und der Pflegeberuf zu dem machen, was er sein sollte: ein Beruf mit Herz, Zukunft und gesellschaftlicher Anerkennung.
Quelle: Website Sozialverband VdK Deutschland
Foto: Michelle hat sich für die im Jahr 2020 reformierte Ausbildung zur Pflegefachkraft entschieden, um in der Pflege zu arbeiten. © Jörg Ciszewski