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Neuer Service für Familienforscher

Kirchenbücher, auch Matrikeln genannt, stellen die wertvollste Quelle für die Familienforschung dar. Das Bistum Münster öffnet jetzt für Niedersachsen seine Bücher.

In den Matrikeln werden Taufen, Trauungen und Beerdigungen sowie oft auch Erstkommunionen und Firmungen verzeichnet. Das älteste Kirchenbuch des Offizialatsbezirks Oldenburg ist das Taufbuch von St. Andreas in Cloppenburg (ehem. Krapendorf). Seine ersten Einträge stammen aus dem Jahr 1613.

Aufbewahrt wird das Buch im Offizialatsarchiv Vechta. Die Einsicht dieser Kirchenbücher war bisher nur vor Ort im Archiv möglich. Jetzt sind die Kirchenbücher aus sämtlichen Pfarreien im niedersächsischen Teil des Bistums Münster digitalilsiert worden und in der Datenbank "Matricula" online einsehbar und kostenfrei zugänglich.

Direktlink: Datenbank Matricula

2009 hatte das Archiv des Bischöflich Münsterschen Offizialats mit ihrer Digitalisierung begonnen. 1.376 Kirchenbücher – 391 aus der Zeit vor 1900 und 985 aus dem Zeitraum von 1900 bis 2012 – hat Archivmitarbeiter Dirk Unterbrink seitdem Seite für Seite mit einem Hochleistungsscanner, der extra für dieses Projekt angeschafft wurde, abgelichtet. Zusätzliche wissenschaftliche Unterstützung bekam er im vergangenen Jahr durch die Historikerin Dr. Verena Bölsker. Ihre Aufgabe ist es, die Metadaten für die Onlinestellung sowie weitere Angaben zu den Kirchenbüchern vorzubereiten.

Bei der Einsicht gibt es rechtliche Einschränkungen zu beachten. "Kirchenbücher enthalten gesetzlich geschützte Daten und unterliegen daher Schutzfristen. Bei Taufbüchern betragen sie 120 Jahre, bei Erstkommunion- und Firmbüchern 110 Jahre und bei Trauungs- und Sterbebüchern einhundert Jahre", sagt Bölsker. 432 Kirchenbücher aus 50 Pfarreien kann das Offizialatsarchiv online stellen, einige davon im Hinblick auf die Schutzfristen allerdings nur in Teilen.

Ein Klick auf das Buch-Symbol in den Kirchenbuch-Listen erschließt dem Nutzer weitere Bemerkungen zu den jeweiligen Kirchenbüchern, ein Foto-Symbol führt zu den Scans der Kirchenbuchseiten. Sie können gesichtet, jedoch nicht kopiert oder heruntergeladen werden. "Dieses Internetportal ist eine wahre Fundgrube für jeden Genealogen. Die Nutzung der Kirchenbücher wird dadurch weltweit möglich", freut sich Bölsker.

Das System beinhaltet Kirchenbücher aus Österreich, Deutschland und Polen.

Text (Auszug): Ludger Heuer

Quelle: Website Offizialat Vechta